Zur Übersicht

Vom Wartburgfest zum Kaiserreich

Der Weg zur deutschen Einheit im 19. Jahrhundert
HINWEIS: Das Seminar kann aufgrund der aktuellen Anti-Corona-Maßnahmen nicht stattfinden. Neuer Termin: 03.-04.12.2021.


Als der »Lyriker der Befreiungskriege« Ernst Moritz Arndt gegen die französische Vorherrschaft unter Napoleon 1813 ein Gedicht mit der Titelzeile »Was ist des Deutschen Vaterland?« schrieb, brachte er damit die Hoffnung deutscher Patrioten auf einen geeinten deutschen Nationalstaat zum Ausdruck. Aber diese Hoffnung der Liberalen und Intellektuellen wurde in der 1815 einsetzenden Restaurationsphase zunächst enttäuscht. Dabei hatte es in der »Vormärzzeit« bis 1848 immer wieder massenwirksame Veranstaltungen der liberal-demokratischen Bewegung wie das »Wartburgfest« (1817) und das »Hambacher Fest« (1832) gegeben. Auch Schriftsteller, wie die »Jungdeutschen« und die »Vormärz«-Dichter (wie Börne, Gutzkow, Heine, Hoffmann v. Fallersleben), setzten sich trotz aller Zensur für Einheit und Freiheit ein. Gleichzeitig spitzte sich in den »Hungerjahren« nach 1840 die (u. a. von Marx und Engels formulierte) »soziale Frage« zu. Liberale, Intellektuelle und die Unterschichten rebellierten. Im Rahmen der revolutionären Ereignisse 1848 gab der preußische König das Versprechen ab, Preußen zu einem liberalen Verfassungsstaat umzubauen. Aber 1849 lehnte er die von der Frankfurter Paulskirchenversammlung erarbeitete Verfassung ab und bereitete unter Androhung von Sanktionen den eingeleiteten demokratischen Maßnahmen ihr Ende. Das mussten 48-Revolutionäre (wie Robert Blum) mit ihrem Leben bezahlen oder ins Exil gehen. In dieser Phase verschmolzen nationalistische und antisemitische Strömungen sowie germanische und christliche Mythen (etwa bei Richard Wagner) zu einer neuen »Nationalreligion«, die dem Reichsgedanken Vorschub leistete.
Die Überwindung territorialer Zersplitterung, die Gründung eines deutschen Nationalstaats und innere Reformen erfolgten erst spät mit der Proklamation des deutschen Kaiserreichs 1871. Was also dem liberalen Bürgertum im Rahmen der »Deutschen Revolution« 1848/49 verwehrt geblieben war, vollzog sich erst 1871 - in Folge der »Einigungskriege« - als »Revolution von oben« durch den preußischen Ministerpräsidenten Bismarck sowie den Adel. Also genau durch die politischen Gegner der Liberalen.
Das Seminar wirft anlässlich des 150. Jahrestages der Gründung des Deutschen Reiches einen Blick auf diese konfliktreiche und widersprüchliche Vorgeschichte.

HINWEIS: Die Veranstaltung findet statt unter den Auflagen unseres Hygienekonzepts (Regelungen zu Mindestabstand, Desinfektion, Mund-/Nasen-Schutz etc.: s. https://www.akademie-schwerte.de/neuigkeiten/unser-hygienekonzept). Im Tagungsraum sitzen die Teilnehmenden mit 1,50 m Abstand voneinander. Aus diesem Grund ist die Teilnehmendenzahl begrenzt.
Sollten Sie nach Anmeldung zum Veranstaltungszeitpunkt Corona-bedingt wider Erwarten nicht teilnehmen können, werden wir selbstverständlich keine Stornokosten erheben.

Teilnahmebeitrag pro Person
- inkl. Verpflegung und Unterkunft: EZ 138,50 / DZ 131,50 (126 / 122,50) €
- inkl. Verpflegung, ohne Unterkunft: 113,50 €

Die Beiträge für TeilnehmerInnen, die Ermäßigungen in Anspruch nehmen können, stehen in Klammern. Ermäßigungen sind vorgesehen für: in Erstausbildung Stehende und Studierende (bis zum 35. Lebensjahr), Bundesfreiwillige, Bezieher von Arbeitslosengeld (I und II) und Sozialhilfe.

Teilleistungen, die nicht in Anspruch genommen werden, können nicht abgezogen werden, weil die Berechnungen auf einer Pauschalkalkulation beruhen.

Ausfallkosten:
- bei Rücktritt 13 bis 2 Tage vor Veranstaltungsbeginn: 80 %
- bei späterem Rücktritt/Nichtteilnahme/vorzeitigem Beenden der Teilnahme: 100 %

Stornierungen sind ausschließlich an das zuständige Tagungssekretariat zu richten und bedürfen der Schriftform.