Zur Übersicht

»Sammelsurium« - Von der Leidenschaft des Sammelns

Kunst- und kulturhistorisches Seminar
Europa und ganz besonders Deutschland besitzt eine außergewöhnlich reiche und vielfältige Museumslandschaft, deren Sammlungen zumeist auf die obsessive Leidenschaft mächtiger Herrscher und vermögender Schöngeister zurückgehen. Sei es zur Repräsentation, Machtdemonstration und Vermögenssicherung, sei es aus religiösen Motiven, zur Bildung oder aus persönlicher Liebhaberei wurden schon seit dem frühen Mittelalter im Hort Sammlungen der verschiedensten Objekte angelegt. Viele dieser Schätze sind in Kriegen in andere Hände geraten oder sogar verloren gegangen. Ihr identitätsstiftender Gehalt gab ihnen geradezu eine magnetische Anziehungskraft für die Sieger über die Besiegten. Beispielhaft ist die triumphale Überführung des jüdischen Tempelschatzes aus Jerusalem nach Rom im Jahr 70 n. Chr..
Einen Höhepunkt dieser Triumph- bzw. Demütigungsgeste gegenüber den Opfern stellt wohl die sog. Raubkunst des NS-Regimes dar, in dessen Verlauf nicht nur die einschlägigen Museums-Sammlungen moderner Kunst zerschlagen wurden, sondern - ein noch viel größeres Unrecht - jüdische Privatsammler genötigt wurden, ihre Schätze weit unter Wert zu verschleudern. Bezeichnend ist, wie nahe die räuberische Erpressung und vermeintliche Kunstsinnigkeit der Täter beieinander lagen. Erinnert sei an das Projekt des »Privatmuseums«von Hermann Göring mit über 4.000 Objekten in der Schorfheide bei Berlin oder Hitlers geplante Kunstsammlung in Linz.
Diesem Unrecht entgegenzuwirken bemüht sich die Provenienzforschung, die seit der Washingtoner Erklärung 1998 auch Deutschland dazu verpflichtet, geraubtes Kunst- und Kulturgut zu restituieren. Mit der Aufarbeitung der Kolonialgeschichte sind zudem große Teile ethnographischer Sammlungen in Europa zusätzlich in den Fokus geraten. Wie die jüngsten diplomatischen Entwicklungen um die berühmten »Benin-Bronzen« zeigen, könnte sich - nach langem Ringen - eine einvernehmliche Einigung mit den afrikanischen Herkunftsstaaten ergeben, die die Kooperation Europas mit Afrika auf eine neue Basis stellt.

Teilnahmebeitrag pro Person:
- inkl. Verpflegung und Unterkunft: EZ 125 / DZ 118 (112,50 / 109) €
- inkl. Verpflegung, ohne Unterkunft: 100 €

Die Beiträge für Teilnehmende, die Ermäßigungen in Anspruch nehmen können, stehen in Klammern. Ermäßigungen sind vorgesehen für: in Erstausbildung Stehende und Studierende (bis zum 35. Lebensjahr), Bundesfreiwillige, Bezieher von Arbeitslosengeld (I und II) und Sozialhilfe.

Teilleistungen, die nicht in Anspruch genommen werden, können nicht abgezogen werden, weil die Berechnungen auf einer Pauschalkalkulation beruhen.

Ausfallkosten:
- bei Rücktritt 13 bis 2 Tage vor Veranstaltungsbeginn: 80 %
- bei späterem Rücktritt/Nichtteilnahme/vorzeitigem Beenden der Teilnahme: 100 %

Stornierungen sind ausschließlich an das zuständige Tagungssekretariat zu richten und bedürfen der Schriftform.