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»Demokratie in Gefahr!«

Antidemokratische Kräfte und Ereignisse in der frühen Weimarer Republik 1918-1923
Die Tagung kann aufgrund der coronabedingten Schließung der Akademie nicht stattfinden. Neuer Termin: 11.-12. Dezember 2020.


Die besorgniserregende Wahrnehmung populistischer Angriffe auf unsere Demokratie sowie zunehmender Gewaltbereitschaft seitens extremistischer Täter und Gruppierungen lässt einen Blick auf die schwierige frühe Phase der ersten deutschen Demokratie - der Weimarer Republik - als sinnvoll erscheinen. Sie war geprägt von gewaltsamen politischen Auseinandersetzungen und bürgerkriegsähnlichen Zuständen, von politischen Attentaten und Putschversuchen sowie dem häufigen Einsatz demokratiefeindlicher Freikorps.
Letztere werden im Seminar genauer unter die Lupe genommen. In ihnen herrschte überwiegend ein rechtsnationalistischer, militaristisch-elitärer Geist. Sie kamen u.a. zum Einsatz im Baltikum und Schlesien sowie - für unsere Region von besonderem Interesse - im Ruhrgebiet gegen die »Rote Ruhrarmee« (bewaffnete linksorientierte Arbeitersoldaten), die sich infolge des »Kapp-Putsches« gebildet hatte. Nach ihrer Auflösung bildeten sie Geheimbünde wie die »Organisation Consul«, von der einzelne Mitglieder die Morde an den Politikern Erzberger und Rathenau verübten. Eine große Anzahl fand sich bald in den Organisationen der frühen NSDAP wieder, vor allem in der SA.
Die faschistischen Männlichkeits- und Gewaltphantasien dieser Freikorps-Soldateska beschreibt Klaus Theweleit in seinem Erfolgsbuch »Männerphantasien« nach der Analyse von über 250 Freikorps-Romanen und Erinnerungen. Ernst von Salomon z.B. hat in seinem Roman »Die Geächteten« ein eindrucksvolles Zeitbild seiner eigenen Freikorps-Erlebnisse und -Einsätze hinterlassen.
Abgerundet wird das Seminar mit einem Blick auf themengerechte Literaturklassiker wie »Das Spinnennetz« (Joseph Roth), »Wolf unter Wölfen« (Hans Fallada) und »Der Fangschuss« (Marguerite Yourcenar) sowie deren Verfilmungen.

Teilnahmebeitrag pro Person
- inkl. Verpflegung und Unterkunft: EZ 138,50 / DZ 131,50 (126 / 122,50) €
- inkl. Verpflegung, ohne Unterkunft: 113,50 €

Die Beiträge für TeilnehmerInnen, die Ermäßigungen in Anspruch nehmen können, stehen in Klammern. Ermäßigungen sind vorgesehen für: in Erstausbildung Stehende und Studierende (bis zum 35. Lebensjahr), Bundesfreiwillige, Bezieher von Arbeitslosengeld (I und II) und Sozialhilfe.

Teilleistungen, die nicht in Anspruch genommen werden, können nicht abgezogen werden, weil die Berechnungen auf einer Pauschalkalkulation beruhen.

Ausfallkosten:
- bei Rücktritt 13 bis 2 Tage vor Veranstaltungsbeginn: 50 %
- bei späterem Rücktritt/Nichtteilnahme/vorzeitigem Beenden der Teilnahme: 100 %

Stornierungen sind ausschließlich an das zuständige Tagungssekretariat zu richten und bedürfen der Schriftform.