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Bücherschätze - Von der Kunst, Bücher zu machen

Buch und Buchmalerei in Mittelalter und Renaissance
In jüngster Zeit wird immer wieder die Frage gestellt, ob das Lesen als Kulturtechnik noch Bestand hat.
E-Books und Downloads haben unsere Buchkultur erschüttert. Zugleich verzeichnet die Buchbranche - trotz schwindender Kundenzahlen - eine Hinwendung zum gut gestalteten Buch: die Leserschaft mit bibliophiler Neigung scheint zu wachsen und damit einer seit Jahrhunderten gepflegten Buchkultur treu zu bleiben. Noch heute fordert die Herstellung von schönen Büchern ein hohes gestalterisches Geschick. So entwickelte sich in der Vergangenheit eine Buchproduktion, von der bis heute besonders die überaus kostbar gestalteten Codizes des Mittelalters den Betrachter in ihren Bann ziehen.
Im Mittelalter war jedes Buch ein einzigartiges Objekt, das nicht nur durch seinen Inhalt, sondern auch durch seine Form und künstlerische Gestaltung hohes Ansehen genoss. Bücher zu machen war eine Kunst mit hohen handwerklichen Anforderungen, die arbeitsteilig erledigt wurde und schon damals wegen ihrer Kunstfertigkeit und Vielfalt faszinierte.
In einer Zeit, in der die Lesefertigkeit nur von einer sehr klei-nen, meist geistlichen Elite beherrscht wurde, war jedes Buch - selbst als Abschrift - ein Unikat. Neben den Schreibern übernahmen die Maler einen wichtigen Teil in der Herstellung der Bücher und Bilderhandschriften. Mit z.T. aufwendigen Illustrationen versehen, finden sich fast alle damals bekannten Textgattungen: die Bibel und andere geistliche Schriften, antike Komödien ebenso wie philosophische und theologische Traktate und auch wissenschaftliche Untersuchungen. Dabei bieten die Miniaturen der Handschriften häufig verblüffende Details und Aspekte, die den Text kommentieren oder auch in Gegenbildern karikieren. So verschlingen und verfangen sich Fabeltiere, Ungeheuer und Drachen in Buchstaben, Affen springen durchs Geäst, Hirsche fliehen vor einer Jagdgesellschaft, oder aber Hasen verfolgen in einer verkehrten Welt ihre Jäger. Junge Frauen, mit Badezuber und Liebesknoten ausgestattet, tummeln sich - als erotischer Kommentar - auf den Seiten der prächtigen Wenzelbibel von ca. 1400.
Einen abschließenden Höhepunkt und gleichzeitig einen bedeutsamen Schritt in das neue Zeitalter des Buchdrucks stellt das sog. Gebetbuch von Kaiser Maximilian I. von 1514/15 dar, eine Arbeit, in der ein Exemplar des gedruckten (!) Textes von den bedeutendsten Künstlern der Zeit - wie Albrecht Dürer, Lucas Cranach u.a. - mit einzigartigen Randzeichnungen verziert wurde.
Die Tagung führt in die faszinierende Welt der mittelalterlichen Buchkunst ein, widmet sich besonders der Bedeutung der Illustrrationen in den alten Werken und beleuchtet zentrale Aspekte, wie das Verhältnis von Text und Bild, das Buch als Metapher, die frühe Druckkunst und die Schicksale von Büchern in den Jahrhunderten.

Teilnahmebeitrag pro Person:
- inkl. Verpflegung und Unterkunft: EZ 116,- / DZ 110,50 (93 / 91) €
- inkl. Verpflegung, ohne Unterkunft: 95 (82,50) €

Die Beiträge für TeilnehmerInnen, die Ermäßigungen in Anspruch nehmen können, stehen in Klammern. Ermäßigungen sind vorgesehen für: in Erstausbildung Stehende und Studierende (bis zum 35. Lebensjahr), Bundesfreiwillige, Bezieher von Arbeitslosengeld (I und II) und Sozialhilfe.

Teilleistungen, die nicht in Anspruch genommen werden, können nicht abgezogen werden, weil die Berechnungen auf einer Pauschalkalkulation beruhen.

Ausfallkosten:
- bei Rücktritt 13 bis 2 Tage vor Veranstaltungsbeginn: 50 %
- bei späterem Rücktritt/Nichtteilnahme/vorzeitigem Beenden der Teilnahme: 100 %

Stornierungen sind ausschließlich an das zuständige Tagungssekretariat zu richten und bedürfen der Schriftform.