Zur Übersicht
– Kirche und Gesellschaft

»Wir haben die Zeit genutzt«

Die Katholische Akademie Schwerte heißt Gäste wieder willkommen

»Nach über zweieinhalb Monaten ‚Shutdown‘ liegt bei den Mitarbeiter*innen jetzt vor der Wiedereröffnung eine freudige Spannung in der Luft«, berichtet der stellvertretende Akademiedirektor Dr. Ulrich Dickmann. Seit Mitte März haben keine Tagungen, Seminare, Studienfahrten, Kinovorführungen und Arbeitskreise mehr stattgefunden. »Auch unser für Mitte Juni geplantes großes Jubiläum ‚50 Jahre Katholische Akademie in Schwerte‘ musste abgesagt werden.« Die Mitarbeiter*innen wurden weitgehend ins Homeoffice geschickt. »Wir waren sehr froh, dass das Erzbistum Paderborn frühzeitig signalisiert hat, dass es keine Kurzarbeit oder gar Corona-bedingte Kündigungen geben wird. Und deshalb haben wir die letzten Wochen intensiv nutzen können, um die Akademie auf die Zeit der Wiedereröffnung vorzubereiten«.

Verbesserungen im Bildungs- und Tagungsbetrieb

Es wurde viel getan: Die Haustechniker haben sich um den Park gekümmert, Flächen und Fassaden gereinigt. Die Hausdame hat zusammen mit der Reinigungsfirma Ausbesserungs- und Reinigungsarbeiten im Haus durchgeführt, die für den Sommer geplant waren. »Es sieht richtig gut aus im Moment, alleine das lohnt schon den Weg hierher«, freut sich Dickmann. Das Restaurant, insbesondere die Speisenausgabe, wird aufwändig um- und ausgebaut und soll Ende Juni fertiggestellt sein. Dann werden auch Live-Cooking-Events möglich sein.

Auch im Bildungs- und Tagungsbetrieb lief die Arbeit weiter, weil Veranstaltungen umgelegt wurden und neue Termine gefunden werden mussten. Außerdem haben die Studienleiter die Planungen für das 2. Halbjahr angepasst (neues Halbjahresprogramm derzeit im Druck), die Rubrik »Akademie in Corona-Zeiten« (>>Link) veröffentlicht und auch der neue Film über die Akademie (>>Link) ist veröffentlicht worden. Am wichtigsten war aber die Entwicklung eines effektiven Hygienekonzeptes. »Das erlaubt uns, unser Haus wieder zu öffnen und gleichzeitig für die Sicherheit unserer Gäste und Mitarbeiter*innen zu sorgen.«

Kino bereits restlos ausverkauft – Hotelbetrieb nimmt Fahrt auf

Nun bereitet sich die Akademie auf die Wiederaufnahme des Betriebs in dieser Woche vor. Die erste Veranstaltung nach dem Lockdown wird eine Filmvorführung in der Reihe »Kirchen und Kino: Der Filmtipp« am Freitag, 5. Juni, sein. Dann wird »Friedas Sommer« gezeigt. Die Veranstaltung ist bereits restlos ausgebucht. Durch das neue Raumkonzept können sich 40 Personen sicher im großen Saal aufhalten. In der nächsten Woche geht es dann schon mit den ersten Veranstaltungen von Gastgruppen los. »Veranstaltungen, die es uns erlauben werden, unter Realbedingungen Erfahrungen zu sammeln mit unserem Hygienekonzept «, so Dickmann.

Mit Beginn der Sommerferien starten zwei Kooperationstagungen. Darunter in Zusammenarbeit mit der Ruhr-Universität Bochum ein philosophisch-theologisches Seminar zu Albert Camus (>>Link), was schon geplant war, bevor Corona am Horizont auftauchte. »Dann werden wir mit einem sicher ganz neuen Erfahrungshintergrund auch auf Camus‘ Die Pest blicken.« Die Hotelbuchungen laufen langsam an. »Wir rechnen mit steigender Nachfragen in den nächsten Wochen, weil sich viele Mitbürger*innen im Sommer auf Inlandsurlaub mit vielen Radtouren einstellen, wofür wir mit unseren neuen Fahrradboxen und E-Bike-Ladestationen gut vorbereitet sind. Unser Standort mit der Nähe zum Ruhrtal-Radwanderweg kommt uns da sicher zugute.«

Gespannte Erwartung

Und wie ist die Atmosphäre im Haus? »Wir freuen uns alle darauf, wieder Gäste willkommen heißen zu dürfen, aber wir sind auch wirklich gespannt, ob alles so klappt, was wir uns so vorgestellt haben, mit der Umsetzung des Hygienekonzepts, der Nutzung der Räume.« Alle wünschten sich »Normalität«. Diese sehe jetzt zwar anders aus, als man es bisher gewohnt war, aber der Charakter des Hauses bleibe absolut gewahrt, so Dickmann: »Als ich in den Tagungsräumen die großen Lücken zwischen den Tischen sah, musste ich nochmal in ganz anderer Weise als bisher daran denken, dass sich unsere Akademie als ein ‚Zwischenraum‘ versteht und dass diese Zwischenräume durch die Beziehungen der Menschen, die miteinander denken und diskutieren, jeweils überbrückt werden wollen. Dafür sind wir ja da und wir freuen uns, damit wieder loslegen zu können.«

(Markus Wagner)