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Sind wir noch zu retten?

Der Mensch und »seine« Natur - zur Verhältnisbestimmung einer gestörten Beziehung
Die Natur: Bei naiver Betrachtung ist sie die natürlichste Sache der Welt. Aber der naive Blick ist erwiesenermaßen ein korrumpierter. Wenn die »Gegebenheiten« der Natur ins Auge gefasst werden, gerät der Mensch, geraten dessen Tun und Lassen unmittelbar ins Visier, und aus dieser Sicht erscheint die Natur als ein chronisches Problem. Das nicht vom Menschen Gemachte, eben die Natur, droht aus menschlicher Perspektive zunächst schlicht »unerklärlich« (Hume) zu sein. Damit das nicht so bleibe, ruft der Mensch sein überaus ambitioniertes Projekt der materiellen und intellektuellen Naturaneignung aus, ein Unterfangen, dessen nachhaltig desaströsen Errungenschaften und Ergebnisse mutmaßlich noch etliche Generationen nach uns beschäftigen werden - zumindest, wenn wir Glück haben. Dass es mit Glück nicht getan ist, zeigt indessen ein Datum an, das alljährlich sinnigerweise in den Frühling fällt, wenn die Natur auflebt: der »Overshoot Day«, der Erdüberlastungstag - im laufenden Kalenderjahr der 4. Mai -, zu dem rechnerisch alle Ressourcen verbraucht sind, die bei schonender Lebensweise im ganzen Jahr zur Verfügung stünden. So begegnet uns Natur heute vor allem in den facettenreichen bekannt-bedrohlichen Gestalten des »Umweltproblems«.
Der Mensch ist aber nicht bloß Verursacher von Naturproblemen: Er ist sich selber eines, nicht zuletzt, weil er Natur ist, ob er will oder nicht. Er will, in seiner zivilisierten Variante zumindest, wohl eher nicht. Doch auch seine »exzentrische Positionalität« (Plessner), mit der der Mensch einen komfortablen Sicherheitsabstand zum natürlichen Rest der Welt wahrt, vermag die Natur nicht unwiderruflich in die Schranken zu weisen. Um das Kreatürliche, Animalische zu beherrschen und zu kontrollieren, muss die Vernunft, die für diese Hochleistungsaufgabe in die Pflicht genommen wird, genau das auch tun: kontrollieren und beherrschen. So tritt mit der Vernunft auch »das Andere der Vernunft« (Böhme) auf den Plan, das Irrationale, Phantastische, das Begehren, die Emotionen - allesamt Rückzugsorte für das Natürliche, das die Vernunft im Zuge ihres Auftrags der »Kultivierung« zu verdrängen unternimmt.
Das Verhältnis von Mensch und Natur ist als ein Herrschaftsverhältnis ein immer schon prekäres, gefährdetes, gestörtes. Aber ist es auch bereits unwiederbringlich zerrüttet? Wenn nein: Was ist zu tun? Wenn ja: Was bleibt noch zu tun?


In Kooperation mit dem Fachverband Philosophie e.V., NRW


Es referieren:
Prof. Dr. Dr. h. c. Dieter Birnbacher (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf)
Prof. Dr. Fausto Fraisopi (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)
N.N.


Vier Arbeitskreise werden geleitet von:
Uta Henze (ZfsL Duisburg)
Matthias Schulze
Kurt Mura (ZfsL Aachen), Stefan Ochs (ZfsL Leverkusen)
Dr. Klaus Draken (ZfsL Solingen)


Tagungsleitung:
StD Stefan Ochs, Vorsitzender des FvP NRW
Dr. Ulrich Dickmann, stv. Akademiedirektor


Teilnahmebeitrag pro Person:
- inkl. Verpflegung und Unterkunft: EZ 122 / DZ 112 €
- inkl. Verpflegung, ohne Unterkunft: 78 €


Teilleistungen, die nicht in Anspruch genommen werden, können nicht abgezogen werden, weil die Berechnungen auf einer Pauschalkalkulation beruhen.


Ausfallkosten:
- bei Rücktritt 13 bis 2 Tage vor Veranstaltungsbeginn: 80 %
- bei späterem Rücktritt/Nichtteilnahme/vorzeitigem Beenden der Teilnahme: 100 %


Stornierungen sind ausschließlich an das zuständige Tagungssekretariat zu richten und bedürfen der Schriftform.