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Aneignung und Umsetzung des Zukunftsbildes - Aufbaumodul

Sie werden lachen - die Psalmen

Zum Verhältnis von poetischer und religiöser Sprache - nicht nur in der Verkündigung
»Sie werden lachen - die Bibel«, war Bert Brechts Antwort auf die Frage, was sein wichtigstes Buch sei. Wenn die Bibel also »die Hausapotheke der Menschheit« (Heine) ist, dann sind darin die Psalmen eine besondere Medizin. An ihnen lässt sich lernen und üben, wie religiöses Sprechen geht und wie es mit dem poetischen zusammengehört. Und das ist ja für die Verkündigung unerlässlich.
Im »Niemandsland zwischen Verrat und Verkündigung« (Ilse Aichinger) braucht es geistliche Sprachfindung, in der der Glaubende sich als Subjekt artikuliert. Nicht zufällig waren große Glaubende wie Mechthild von Magdeburg und Johannes vom Kreuz auch große Lyriker; und Liturgie wie Gotteslob sind ohne die Sprachkraft der Dichter nicht zu denken.
Warum geht es trotzdem oft so »prosaisch« zu? »Vielleicht hält sich Gott einige Dichter« (Rilke), um das gängige kirchliche Reden schöpferisch zu irritieren und unsereinen spirituell und sogar theologisch zu bereichern?
Nach dem Blick auf einige poetische Psalmen aus der Literatur des 20. Jahrhunderts wollen wir an ausgewählten Gedichten von Uwe Kolbe arbeiten. Kolbe, einer der führenden Lyriker der Gegenwart, der selbst Psalmen schreibt, wird uns aus seiner Werkstatt berichten und zusammen mit dem Germanisten Wolfgang Braungart zum schöpferischen Umgang mit biblischen Texten anregen.
Zur Vorbereitung laden wir dazu ein, den eigenen Lieblingspsalm zu betrachten und mitzubringen.


In Kooperation mit der Zentralabteilung Pastorales Personal des Erzbistums Paderborn


Referenten:
- Prof. Dr. phil. Wolfgang Braungart, Professor für Allgemeine Literaturwissenschaft und Neuere deutsche Literatur an der Universität Bielefeld
- Dr. theol. Gotthard Fuchs, Ordinariatsrat für Kultur, Kirche und Wissenschaft in den Bistümern Limburg und Mainz
- Uwe Kolbe, Lyriker


Tagungsleitung:
- Dr. Ulrich Dickmann, stv. Akademiedirektor
- Domvikar Dr. Rainer Hohmann, Zentralabteilung Pastorales Personal, Paderborn


Begrenzte Teilnehmerzahl
Nähere Informationen auf Anfrage