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Theorien der Gerechtigkeit

Rechtsstaatlichkeit und soziale Gerechtigkeit: Ein kritisches Fazit zur neuzeitlichen Gerechtigkeitsdiskussion

Zum Abschluss des historischen Teils unserer Seminarreihe und als Vorbereitung der Veranstaltungen zu neueren Gerechtigkeitstheorien wollen wir das Spannungsfeld zwischen der Begründung einer rechtsstaatlichen Ordnung, die den Menschen Freiheit und Sicherheit zu gewährleisten versucht, und der Beförderung eines guten Lebens und der dazu nötigen ökonomischen Grundlagen betrachten. Für die Staatsvertragstheorien stand die institutionelle Gerechtigkeit des Rechtsstaats im Vordergrund, was nochmals mit Blick auf Kants Rechtsphilosophie gezeigt werden soll. Für die liberale Theorietradition gehörte hierzu seit Locke das Recht auf Eigentum, welches aber von Rousseau und später von Marx einer grundlegenden Kritik unterzogen wurde. Durch die Verschärfung der sozialen Gegensätze im Zeitalter der Industrialisierung kam so verstärkt die Forderung nach einer sozialen Verteilungsgerechtigkeit auf.


Teilnahmebeitrag pro Person:
- inkl. Verpflegung und Unterkunft: EZ 150 / DZ 143 (137,50 / 134) €
- inkl. Verpflegung, ohne Unterkunft: 125 €

Die Beiträge für Teilnehmer/-innen, die Ermäßigungen in Anspruch nehmen können, stehen in Klammern. Ermäßigungen sind vorgesehen für: in Erstausbildung Stehende und Studierende (bis zum 35. Lebensjahr), Bundesfreiwillige, Bezieher von Arbeitslosengeld (I und II) und Sozialhilfe.

Teilleistungen, die nicht in Anspruch genommen werden, können nicht abgezogen werden, weil die Berechnungen auf einer Pauschalkalkulation beruhen.


Ausfallkosten:
- bei Rücktritt 13 bis 2 Tage vor Veranstaltungsbeginn: 50 %
- bei späterem Rücktritt/Nichtteilnahme/vorzeitigem Beenden der Teilnahme: 100 %

Stornierungen sind ausschließlich an das zuständige Tagungssekretariat zu richten und bedürfen der Schriftform.


Infos zur Reihe

Theorien der Gerechtigkeit

Gerechtigkeit gilt als wichtigstes Kriterium der Politischen Ethik. Seit John Rawls 1971 sein grundlegendes Werk »Theory of Justice« veröffentlichte, hat sich in der politischen Philosophie eine lebendige und vielfältige Diskussion über Theorien der Gerechtigkeit entfaltet. Die Problemdimensionen erstrecken sich von Fragen der Rechtsstaatlichkeit und Strafgerechtigkeit bis zu Verteilungsfragen der Sozialen Gerechtigkeit, von der Legitimation staatlicher Gewalt bis zur Diskussion globaler Gerechtigkeit, von Geschlechtergerechtigkeit bis zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen. So vielfältig sich der Gerechtigkeitsbegriff in all diesen Dimensionen erweist, so kontrovers zeigen sich auch die unterschiedlichen Theorieansätze.
Unsere Reihe zur Politischen Ethik möchte einen Einblick in diese Diskussion geben, wobei der Schwerpunkt auf den Entwicklungen seit J. Rawls liegen wird. Aber zuvor werden auch antike und neuzeitliche Gerechtigkeitskonzepte thematisiert.

Referent der Reihe:
Prof. Dr. Michael Bösch, Professor für Philosophie an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen, Abteilung Paderborn