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Lektürekurs Hebräisch

Der Psalter als Lernbuch messianischen Glaubens
Viele lieben die poetische Kraft der Psalmen. Manche haben einen Lieblingspsalm oder lassen sich von einzelnen Psalmworten des Vertrauens, der Bitte, der Klage und des Lobes in ihrem Glaubensalltag begleiten. Die Psalmenexegese der letzten Jahre beginnt aber, uns darüber hinaus eine weitere, neue Bedeutungsebene und Lesemöglichkeit der Psalmen zu erschließen: das Psalmenbuch als gestaltete literarische Einheit. Es lässt sich zeigen, wie das Psalmenbuch in seiner sinnvoll geplanten Abfolge den Leser in einen Lernprozess des Glaubens hineinziehen will. David als exemplarische Glaubensgestalt und zugleich als kommender Messiaskönig ist dabei ein zentrales Thema. Wie kann die mit ihm, durch ihn und in ihm kommende Gottesherrschaft recht verstanden und erwartet werden? Da überrascht es nicht, dass die Psalmen das meistzitierte Bibelbuch im Neuen Testament werden. Psalmenfrömmigkeit ist messianisch gestimmt, stimmt auf das Kommen des gesalbten »Christos« ein.
An den ersten Studientagen werden wir mithilfe des hebräischen Textes die ersten drei Psalmen als unser Verstehen lenkende Einleitung in das Buch kennenlernen: als weisheitliche Lebenslehre, als prophetischen Ruf in eine geschichtliche Entscheidung und als Einladung, sich im Gebet mit den Verfolgten und Leidenden zu identifizieren. Diesen drei Dimensionen des Psalters werden wir an ausgewählten weiteren Psalmen in ihrer Bedeutung für die Gesamtstruktur des Buches weiter nachgehen.
Die folgenden Studientage nehmen sich Israels Deutung seiner Geschichte anhand des Psalmenbuchs zum Thema. Der Psalter kann als Israels Auseinandersetzung mit seinem Scheitern in der Königszeit und mit der Katastrophe des Exils und als Suche nach einem Neubeginn gelesen werden. Dabei spielt die Davidsgestalt in sich wandelnden Interpretationen eine besondere Rolle. In den verschiedenen Teilsammlungen werden das Verhältnis zu den Völkern, die Rolle des Tempels, aber auch Fragen einer sinnvollen persönlichen Lebensführung betend durchdacht. Der komplexe Lernweg im Dialog ganz unterschiedlicher Erfahrungen und Konzepte mündet schließlich in den universalen Lobpreis des Psalterschlusses ein.


Referent:
Dr. Klaus Kiesow unterrichtete Katholische Religionslehre, Philosophie und Hebräisch am Gymnasium; arbeitete in der Religionslehrerausbildung; seit 1995 Fachberater für den schulischen Hebräischunterricht in Nordrhein-Westfalen


Teilnahmebeitrag pro Person inkl. Verpflegung: 46 €

Teilleistungen, die nicht in Anspruch genommen werden, können nicht abgezogen werden, weil die Berechnungen auf einer Pauschalkalkulation beruhen.


Ausfallkosten:
- bei Rücktritt 13 bis 2 Tage vor Veranstaltungsbeginn: 50 %
- bei späterem Rücktritt/Nichtteilnahme/vorzeitigem Beenden der Teilnahme: 100 %

Stornierungen sind ausschließlich an das zuständige Tagungssekretariat zu richten und bedürfen der Schriftform.