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Das Sein denken: Griechische Ontologie von Parmenides bis Aristoteles

I.) Parmenides und Zenon

Die eleatische Grundlegung der Ontologie
Vom 6. bis zum 4. Jahrhundert v. Chr. entwickelte sich in Griechenland ein sehr tiefes Nachdenken über die Bedeutung und die Prinzipien des Seins und des Denkens, das später unter dem Titel »Metaphysik« zum Hauptthema der Philosophie wurde. Kann man grundlegender fragen als danach, was es überhaupt bedeutet, »dass etwas ist«? Die »Ontologie«, die Frage nach dem Sein und Nicht-Sein und wie beides zu denken sei, ist gewiss die prinzipiellste aller Fragen. Ihre Entstehung geht Hand in Hand mit der Entwicklung der Logik und zugleich mit deren Ausreizung in extremen, paradoxen Argumenten. Der erste, der dies zu durchdenken versuchte, war Parmenides. Sein Schüler Zenon entwarf zahlreiche Paradoxien, um die Lehre des Parmenides zu untermauern. Der Sophist Gorgias hat diese paradoxale Logik in eine radikal-skeptische Gegenposition umgewandelt, die Platon in seinem für die Ontologie wichtigen Werk »Sophistes« aufgreift. In den Werken von Platon und seinem Schüler Aristoteles erreicht die griechische Ontologie ihren Höhepunkt. Die Entwicklung des Seinsdenkens von Parmenides bis Aristoteles wird in drei Wochenendseminaren vorgestellt.
Diese Reihe über die griechische Ontologie fügt sich ein in ein größeres Projekt über die Ontologie, die Martin Heidegger Anfang des 20. Jahrhunderts in radikaler Weise erneuert hat. Im Jahr 2026 wird seines 50. Todestages gedacht, und 2027 können wir an das Erscheinen seines Hauptwerkes »Sein und Zeit« vor 100 Jahren erinnern. Beide Jahrestage sind Anlass genug, uns 2027 in mehreren Seminaren mit Heideggers Ontologie zu befassen. Die Veranstaltungen in diesem Jahr sollen dies vorbereiten. Zunächst nun mit den drei Veranstaltungen über die griechische Ontologie. Heidegger selbst hatte einen Satz aus Platons »Sophistes« seinem Werk »Sein und Zeit« als Motto vorangestellt. In der zweiten Jahreshälfte werden dann neuere Voraussetzungen der Philosophie Heideggers Thema sein: die lebensphilosophische Hermeneutik Wilhelm Diltheys und die Phänomenologie Edmund Husserls.


I.) Parmenides und Zenon. Die eleatische Grundlegung der Ontologie
In der süditalienischen Stadt Elea entwickelte sich seit Ende des 6. Jahrhunderts eine philosophische Schule, die von dem bedeutenden Denker Parmenides begründet wurde. Ausgehend von ersten logischen Einsichten, die in der damaligen Zeit erkannt wurden, versuchte er zu ergründen, wie über Sein und Nicht-Sein zu sprechen sei. Dabei kommt er zu der Behauptung der Einheit von Denken und Sein und seiner ontologischen Hauptthese, es gebe das Sein nur als »Eines« und »Unbewegliches«, Bewegung und Vielheit seien bloßer Schein. Nur der Weg des Denkens, nicht das Vertrauen auf unsere Sinne führt uns zu dieser Wahrheit. Sein Schüler Zenon hat mit seinen berühmten Paradoxien die Unmöglichkeit von Vielheit und Bewegung zu erläutern versucht. Diese Thesen der eleatischen Philosophie bildeten den Ausgangspunkt einer jahrhundertelangen Diskussion, die zu immer weiteren Verfeinerungen, aber auch Radikalisierungen der ontologischen Argumentation führten.

Teilnahmebeitrag pro Person
- inkl. Verpflegung und Unterkunft: EZ 203 / DZ 187,50 (175,50 / 167,75) €
- inkl. Verpflegung, ohne Unterkunft: 148 €

Teilnahmebeiträge mit Ermäßigung stehen in Klammern. Ermäßigungen sind vorgesehen für: in Erstausbildung Stehende (bis zum 30. Lebensjahr), Studierende (bis zum 35. Lebensjahr), Bundesfreiwilligendienstleistende, Arbeitssuchende und Sozialhilfeempfangende auf Nachweis.

Teilleistungen, die nicht in Anspruch genommen werden, können nicht abgezogen werden, weil die Berechnungen auf einer Pauschalkalkulation beruhen.

Ausfallkosten
- bei Rücktritt 13 bis 2 Tage vor Veranstaltungsbeginn: 80 %
- bei späterem Rücktritt/Nichtteilnahme/vorzeitigem Beenden der Teilnahme: 100 %
Stornierungen sind ausschließlich an das zuständige Tagungssekretariat zu richten und bedürfen der Schriftform.