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Hannah Arendt (1906-1975): »Vita activa - Vom tätigen Leben«

I.) Das Handeln

In diesem Jahr jährt sich der Todestag von Hannah Arendt zum 50. Mal. Dies wollen wir zum Anlass nehmen, mit einer kleinen Seminarreihe in ihr philosophisches Hauptwerk Vita activa einzuführen. Hannah Arendt war Schülerin von Martin Heidegger und Karl Jaspers und entwickelte sich im amerikanischen Exil zu einer bedeutenden politischen Theoretikerin des 20. Jahrhunderts. Ihre politischen Gedanken fußen auf anthropologischen Überlegungen, die im Rückgriff auch auf antike Konzepte zu einer Kritik der Entwicklung der neuzeitlichen Gesellschaft und einem kommunikativ begründeten Verständnis politischer Macht führen.
In Vita activa stellt sie eine Handlungstheorie vor, in der das Handeln streng von zwei anderen Weisen des Tätigseins, dem Arbeiten und Herstellen, unterschieden wird. Handeln vollzieht sich zwischen menschlichen Personen, die sich gemeinsam um die Gestaltung ihres politischen Lebens sorgen. Nur innerhalb der Pluralität von Menschen kann sich die personale Identität entfalten. Im Handeln und Sprechen tritt die Person öffentlich in Erscheinung. Zu den interessantesten Gedanken Arendts gehören ihre Verbindung von Freiheit und »Gebürtlichkeit« sowie die Analyse der Handlungsformen Verzeihen und Versprechen.
Die ersten beiden Seminarwochenenden werden sich ganz dem Werk Vita activa widmen. Wir bitten die Teilnehmenden, ein eigenes Exemplar dieses Buches mitzubringen. Am dritten Wochenende werden wir uns ergänzend mit weiteren Texten Arendts zur politischen Theorie beschäftigen. Dadurch wird eine Teilnahme an diesem Wochenende für diejenigen leichter, die an den vorherigen Seminaren der Reihe nicht teilgenommen haben.


I). Das Handeln
Das erste Seminar der Reihe will mit den grundlegenden Begriffen aus Vita activa vertraut machen, wie sie schon im § 1 des Buches vorgestellt werden. Es geht um die Unterscheidung der drei Weisen des Tätigseins (Arbeiten, Herstellen, Handeln) sowie den Zusammenhang von Freiheit und Gebürtlichkeit (Natalität). Weiterhin wird ihre Unterscheidung des privaten und öffentlichen Bereichs besprochen. Abweichend von der Kapitelfolge im Buch selbst soll zunächst die Bedeutung des Handelns genauer in den Blick genommen werden. Hierzu gehört ihr Konzept personaler Identität, das auf den Fähigkeiten des Handelns und Sprechens beruht, aber auch die Unterscheidung von Macht und Gewalt. Die Thematisierung der »Zerbrechlichkeit menschlicher Angelegenheiten« führt zur Bedeutung der Handlungsformen Verzeihen und Versprechen.


Teilnahmebeitrag pro Person:
- inkl. Verpflegung und Unterkunft: EZ 203 / DZ 187,50 (175,50 / 167,75) €
- inkl. Verpflegung, ohne Unterkunft: 148 €

Teilnahmebeiträge mit Ermäßigung stehen in Klammern. Ermäßigungen sind vorgesehen für: in Erstausbildung Stehende (bis zum 30. Lebensjahr), Studierende (bis zum 35. Lebensjahr), Bundesfreiwilligendienstleistende, Arbeitssuchende und Sozialhilfeempfangende auf Nachweis.
Teilleistungen, die nicht in Anspruch genommen werden, können nicht abgezogen werden, weil die Berechnungen auf einer Pauschalkalkulation beruhen.


Ausfallkosten:
- bei Rücktritt 13 bis 2 Tage vor Veranstaltungsbeginn: 80 %
- bei späterem Rücktritt/Nichtteilnahme/vorzeitigem Beenden der Teilnahme: 100 %
Stornierungen sind ausschließlich an das zuständige Tagungssekretariat zu richten und bedürfen der Schriftform.