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Christologie im Horizont pneumatologischer Neuaufbrüche

Historische und systematische Perspektiven in ökumenischer Verständigung
Die Lehre vom Heiligen Geist hat innerhalb der Theologie über lange Zeit hinweg ein Schattendasein gefristet. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts konnte die sogenannte Pneumatologie Eigenstand und Eigenbedeutung erlangen. Das gilt gleichermaßen für die katholische wie für die evangelische und anglikanische Theologie. Seither sind verschiedene Versuche unternommen worden, die Pneumatologie stärker zur Geltung zu bringen. Besondere Aufmerksamkeit kommt in dieser Hinsicht der Christologie zu. In allen konfessionellen Traditionen wurde versucht, die üblicherweise auf der Lehrformel von Chalcedon aufruhende ontologische Begründungspflicht der Personeinheit Jesu pneumatologisch einzulösen. Das Ergebnis sogenannter Geist-Christologien ist dabei noch nicht im ökumenischen Zusammenhang betrachtet worden.
Allerdings sehen sich diese Ansätze einer doppelten Kritik ausgesetzt: Seitens der Dogmatik wird die diakritische Funktion der Hypostasen des Logos und des Pneumas im Kontext der Trinitätstheologie eingefordert; seitens der Exegese stellt sich die Frage, inwieweit die biblische Gegenüberstellung von Jesus und Geist ausreichend gewahrt wird.
Versteht man Geist-Christologien aber zunächst als hermeneutischen Versuch, die biblisch bezeugte und dogmatisch behauptete Zweidimensionalität der Selbstmitteilungsgeschichte Gottes begrifflich zu stabilisieren, verweist ihr Anliegen auf ein drängendes Problemfeld systematisch-theologischer Reflexion, nämlich die Verhältnisbestimmung von Christologie und Pneumatologie. Dieses Problemfeld ist in allen konfessionellen Traditionen vorhanden. Können immanente und ökonomische Trinität zumindest nicht so getrennt werden, dass sie gehaltlich auseinanderfallen, so stellt sich die Frage nach angemessenen Reflexionsformen der perichoretischen Einheit von Logos und Pneuma, die ihre Einheit, zugleich aber auch ihre jeweilige Proprietät wahren.
Diesem Problem will die Tagung auf den Grund gehen, indem sie transdisziplinär und interkonfessionell nach produktiven Verstehensansätzen des Zusammenhangs von Christologie und Pneumatologie fragt. Was die Referentinnen und Referenten anbelangt, wurde auf ein möglichst großes positionelles und konfessionelles Spektrum geachtet.

Die Tagung ist als Pre-Read-Konferenz konzipiert: Um den Diskussionen möglichst viel Raum zu geben, sollen die Teilnehmenden die Vorträge der Referentinnen und Referenten bereits ca. einen Monat vor der Tagung zur Lektüre erhalten. Die Präsentationen vor Ort können sich dann auf 15 bis 20 Minuten lange Impulse beschränken.


In Kooperation mit dem Lehrstuhl für Dogmatik der Theologischen Fakultät Paderborn, dem Lehrstuhl für Systematische Theologie an der Universität Paderborn und dem Lehrstuhl für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Universität Vechta


Referierende:
Prof. Dr. Eve-Marie Becker, Münster
Prof. Dr. Benjamin Dahlke, Paderborn
Dr. Cornelia Dockter, Paderborn
Prof. Dr. Hans-Peter Großhans, Münster
Prof. Dr. Marco Hofheinz, Hannover
PD Dr. Aaron Langenfeld, Vechta
Prof. Dr. Ulrike Link-Wieczorek, Oldenburg
Prof. Dr. Dr. Bernhard Nitsche, Münster
Dr. Sarah Rosenhauer, Frankfurt/M.
Prof. Dr. Ursula Schumacher, Karlsruhe
Prof. Dr. Klaus von Stosch, Paderborn


Tagungsleitung:
Prof. Dr. Benjamin Dahlke, Theologische Fakultät Paderborn
Dr. Cornelia Dockter, Universität Paderborn
PD Dr. Aaron Langenfeld, Universität Vechta
Dr. Ulrich Dickmann, Katholische Akademie Schwerte


Teilnahmebeitrag pro Person
- inkl. Verpflegung und Unterkunft: EZ 174 / DZ 154 (132 / 85) €
- inkl. Verpflegung, ohne Unterkunft: 90 €


Teilnahmebeiträge mit Ermäßigung stehen in Klammern. Ermäßigungen sind vorgesehen für: in Erstausbildung Stehende (bis zum 30. Lebensjahr), Studierende (bis zum 35. Lebensjahr), Bundesfreiwilligendienstleistende, Arbeitssuchende und Sozialhilfeempfangende auf Nachweis.

Teilleistungen, die nicht in Anspruch genommen werden, können nicht abgezogen werden, weil die Berechnungen auf einer Pauschalkalkulation beruhen.


Ausfallkosten:
- bei Rücktritt 13 bis 2 Tage vor Veranstaltungsbeginn: 80 %
- bei späterem Rücktritt/Nichtteilnahme/vorzeitigem Beenden der Teilnahme: 100 %


Stornierungen sind ausschließlich an das zuständige Tagungssekretariat zu richten und bedürfen der Schriftform.