Zur Übersicht

37. Jahrestagung des Schwerter Arbeitskreises Katholizismusforschung

Die Jahrestagung des Schwerter Arbeitskreises bildet ein offenes Forum, das Forscherinnen und Forschern verschiedener Disziplinen die Möglichkeit bietet, neue Projekte und Fragestellungen in der Katholizismusforschung in kollegialer Atmosphäre zu diskutieren. Das detaillierte Tagungsprogramm liegt ab August vor. Im Mittelpunkt stehen wie gewohnt die Vorstellung und Diskussion laufender Arbeiten zur historischen Katholizismusforschung vom 19. bis ins 21. Jahrhundert.


Am Sonntagvormittag widmet sich die Jahrestagung im Rahmen der Generaldebatte traditionell einem spezifischen Thema der Katholizismusforschung. Das Thema lautet in diesem Jahr:
Katholik:innen auf die Barrikaden?1 Zum Verhältnis von Katholizismus und Revolution

Zahlreiche Revolutionen prägten die Geschichte Europas im »langen« 19. und im »kurzen« 20. Jahrhundert: Exemplarisch stehen dafür die Jahreszahlen 1789 – 1848 – 1918/1919 – 1989/1990. An ihnen waren auch Katholik:innen beteiligt, deren religiöse, politische, gesellschaftliche und alltägliche Lebenswelten sich durch die mit diesen Ereigniskomplexen einsetzenden Umbrüche erheblich veränderten. In der Generaldebatte der 37. Jahrestagung fragen wir danach, wie sich die katholische Beteiligung an diesen Revolutionen konkret ausgestaltete, welche Einstellungen Katholik:innen zu den Umbrüchen und den damit verbundenen Gedankenwelten und Weltdeutungen einnahmen sowie ob und inwiefern sie die Entwicklungen begrüßten oder ablehnten, förderten oder verhinderten. Wie sich die politischen Umbrüche auf kirchliche Institutionen auswirkten, interessiert uns dabei ebenso wie die Frage, wie sich diese in den katholischen Alltagswelten widerspiegelten, sich daran brachen, angenommen oder abgewehrt wurden, und wie sie Erwartungen und Erfahrungen von Katholik:innen in Bezug auf ihre Kirche veränderten. Wir blicken dabei exemplarisch auf die Entwicklungen zwischen 1789 und 1989/1990.
Für die Diskussion dieses Themas konnten wir mit Bernhard Schneider (Trier) und Stefan Gerber (Jena) zwei ausgewiesene Experten als Referenten gewinnen: Wie man europäische Revolutionen im deutschen Katholizismus in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wahrnahm, wie man sie diskursiv einordnete, verarbeitete und welche Handlungsperspektiven man daraus ableitete, das erörtert Bernhard Schneider in seinem Beitrag zur Generaldebatte. Der Vortrag von Stefan Gerber fragt nach den argumentativen Traditionen und Strukturen der Revolutionserfahrung und -deutung vor allem im deutschsprachigen Katholizismus, die im zusammenbrechenden Deutschen Kaiserreich und der sich auflösenden Habsburgermonarchie das Ende des Weltkrieges und den revolutionären Übergang in die neuen republikanischen National- bzw. Nationalitätenstaaten prägten.
Zur Einführung in das Thema der Generaldebatte ist für den Samstagabend eine Podiumsdiskussion mit Forschenden zum Verhältnis von Christ:innen und den Umbrüchen 1989/1990 geplant.


Tagungsleitung:
Dr. Sarah Thieme und Dr. Martin Belz, Schwerter Arbeitskreis Katholizismusforschung
Dr. Markus Leniger, Katholische Akademie Schwerte

Teilnahmebeitrag pro Person:
- inkl. Verpflegung und Unterkunft: 150 (75) €

Die Beiträge für Teilnehmende, die Ermäßigungen in Anspruch nehmen können, stehen in Klammern. Ermäßigungen sind vorgesehen für: in Erstausbildung Stehende und Studierende (bis zum 35. Lebensjahr), Bundesfreiwillige, Bezieher von Arbeitslosengeld (I und II) und Sozialhilfe.

Teilleistungen, die nicht in Anspruch genommen werden, können nicht abgezogen werden, weil die Berechnungen auf einer Pauschalkalkulation beruhen.

Ausfallkosten:
- bei Rücktritt 13 bis 2 Tage vor Veranstaltungsbeginn: 80 %
- bei späterem Rücktritt/Nichtteilnahme/vorzeitigem Beenden der Teilnahme: 100 %

Stornierungen sind ausschließlich an das zuständige Tagungssekretariat zu richten und bedürfen der Schriftform.