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Rebellische Musik. Gesellschaftlicher Protest und kultureller Wandel um 1968

Ausgehend von einer Historisierung der Ereignisse und von der Anwendung kulturwissenschaftlicher Methoden und Fragestellungen können die Studenten- und Protestbewegungen um 1968 neu bewertet werden. Zeigten ihre kulturellen Praktiken auch jenseits der rasch erodierenden ideologischen Fundamente nachhaltige Wirkungen, so erweist sich der "Mythos 1968" als Kulminationspunkt von langfristigen politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Veränderungsprozessen, die bereits um die Mitte der 1950er Jahre einsetzten und bis in die 1970er Jahre reichten. Sie lassen sich, in Anlehnung an die Vorstellung vom "langen 19. Jahrhundert", mit dem Begriff der "langen 1960er Jahre" beschreiben. Die Beiträge des vorliegenden Bandes gehen den musikalischen Entwicklungen dieser Epoche im Bereich der experimentellen Avantgarden, der Rock- und Pop-Musik, des Jazz, des politischen Liedes und der geistlichen Musik nach.