Ruprecht Polenz

Ruprecht Polenz, langjähriger Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages, erhielt in der Katholischen Akademie Schwerte den COMMUNIO-Preis für Dialog, Verständigung und Versöhnung. Die Laudatio hielt Rupert Neudeck, Gründer von »Cap Anamur / Deutsche Notärzte e. V.« und Ehrenvorsitzender des Friedenskorps »Grünhelme e. V.«. Der COMMUNIO-Preis wird von der »Gesellschaft zur Förderung der Katholischen Akademie Schwerte e. V.« und der »Campus-Weggemeinschaft e. V.« in diesem Jahr erstmals verliehen.

»Ich kann mir keinen besseren als Ruprecht Polenz für diesen Preis vorstellen«, sagte Neudeck. Durch seine vermittelnde und verbindliche Art, Außenpolitik zu betreiben, sei der Preisträger immer ein verlässlicher Partner und Ansprechpartner gewesen. Er sei ein »unabhängiger Denker«, der sich nicht nur im außenpolitischen Feld der Versöhnung und dem Ausgleich verschrieben habe. Diese Bewertungen untermauerte Neudeck mit Beispielen über das Engagement von Ruprecht Polenz im Konflikt zwischen Israel und Palästina. So habe beispielsweise 2009 durch den beherzten sofortigen Einspruch von Ruprecht Polenz beim israelischen Botschafter und dem Auswärtigen Amt die von Israel geplante Zerstörung einer mit deutschen Spendengeldern gebauten Solaranlage in Palästina verhindert werden können. Neudeck, der sich bis heute unter anderem für die Menschenrechte in Israel und Palästina engagiert, betonte: »Die Herrschaft des Rechts ist eine Voraussetzung für Frieden.«

Der Preisträger Ruprecht Polenz, geboren 1946, war von 1994 bis 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages, Schwerpunkte seiner parlamentarischen Arbeit war die Außen- und Sicherheitspolitik. Seine Kompetenzen bringt er heute noch in zahlreichen Organisationen und Verbänden in führender Position ein.

Der COMMUNIO-Preis wird von der »Gesellschaft zur Förderung der Katholischen Akademie Schwerte e. V.« und der »Campus-Weggemeinschaft e. V.« im Gedenken an den Ausbruch des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren in diesem Jahr erstmals verliehen. Er besteht aus einer Glasskulptur der Künstlerin Susanne Precht und wird künftig alle zwei Jahre vergeben.

Voll besetzt war der Saal in der Katholischen Akademie Schwerte, als am Samstag Ruprecht Polenz als erster Preisträger den COMMUNIO-Preis erhielt Der erste Preisträger Ruprecht Polenz freute sich besonders darüber, dass der Preis das Engagement für den »Aufbau einer menschenwürdigen und lebenswerten Gesellschaft in versöhnter Verschiedenheit« würdige. »Nicht die homogene Gesellschaft ist das Ideal, sondern der Umgang mit Verschiedenheit ist das, worauf es ankommt«, erklärte Polenz in seiner Dankesrede.