Grenzenlose Gerechtigkeit
Das Zitat, das so treffend eine aktuelle Problematik beschreibt, stammt aus dem im Jahr 2006 veröffentlichten Buch »Die Grenzen der Gerechtigkeit« von Martha Nussbaum und macht eine große Stärke der amerikanischen Philosophin deutlich: eine tiefgehende und originelle philosophische Gerechtigkeitstheorie für die Analyse der konkreten gegenwärtigen Politik fruchtbar zu machen.
Wie kann ihr Fähigkeitenansatz, der in NRW ab 2026 Bestandteil des Zentralabiturs ist, in die aktuelle Diskussion eingeordnet werden, und stellt er tatsächlich eine substanzielle Weiterentwicklung der mittlerweile klassischen Gerechtigkeitstheorie von John Rawls dar? Wie stellen sich unter den machtpolitischen Verhältnissen der Gegenwart Fragen der internationalen Gerechtigkeit, und wie kann im Zeitalter des »Anthropozän« eine »globale Gerechtigkeit« die miteinander verwobenen Probleme von sozialer Ungerechtigkeit, Menschenrechten und Klima(un)gerechtigkeit (Friederike Otto) überwinden und allen Menschen zu ihrem Recht auf ein gutes Leben in einer natürlichen Umwelt verhelfen? Eine Antwort auf diese und weitere Fragen erhoffen wir uns u. a. von Thomas Pogge, der selbst eine international rezipierte Gerechtigkeitstheorie und darauf basierende Reformvorschläge entworfen hat.
Parallel zu Vorträgen aus der akademischen Philosophie sollen Arbeitskreise Umsetzungsangebote machen, die sowohl im Unterricht des Faches »Praktische Philosophie« wie im Fach »Philosophie« konkrete Anwendung finden können.
In Kooperation mit dem Fachverband Philosophie e.V., NRW
Es referieren:
Prof. Dr. Thomas Pogge, Leitner Professor of Philosophy & International Affairs, Yale University, New Haven (USA); Thema: Wie ist eine echt-stabile liberale Weltordnung möglich … und erreichbar?
Prof. Dr. Corinna Mieth, Professorin für praktische Philosophie unter besonderer Berücksichtigung der politischen Philosophie und Rechtsphilosophie, Ruhr-Universität Bochum; Thema: Migration als Herausforderung für Rawls‘ Gerechtigkeitstheorie
Prof. Dr. Christian Neuhäuser, Professor für Praktische Philosophie, Institut für Philosophie und Politikwissenschaft Technische Universität Dortmund; Thema: Grundfähigkeiten, nichtideale Gerechtigkeit und die sozio-ökologische Wende
Die Arbeitskreise zur Vertiefung des Themas werden wie immer aus dem Kreis der Mitglieder des Fachverbands gestaltet.
Tagungsleitung:
StD' Uta Henze, Vorsitzende des FvP NRW
Dr. Ulrich Dickmann, stv. Akademiedirektor
Teilnahmebeitrag pro Person:
- inkl. Verpflegung und Unterkunft: EZ 189 / DZ 173,50 €
- inkl. Verpflegung, ohne Unterkunft: 134 €
Teilleistungen, die nicht in Anspruch genommen werden, können nicht abgezogen werden, weil die Berechnungen auf einer Pauschalkalkulation beruhen.
Ausfallkosten:
- bei Rücktritt 13 bis 2 Tage vor Veranstaltungsbeginn: 80 %
- bei späterem Rücktritt/Nichtteilnahme/vorzeitigem Beenden der Teilnahme: 100 %
Stornierungen sind ausschließlich an das zuständige Tagungssekretariat zu richten und bedürfen der Schriftform.