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»Wir sind Kirche für die Menschen dieser Welt«

Amtseinführung für Dr. Michael Menke-Peitzmeyer als neuer Direktor der Katholischen Akademie Schwerte durch Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz

Schwerte / Paderborn (pdp). Domkapitular Monsignore Dr. Michael Menke-Peitzmeyer wurde am Sonntagabend durch Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz in sein Amt als neuer Leiter der Katholischen Akademie Schwerte eingeführt. Zahlreiche Gäste, darunter auch der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck, nahmen an einem abendlichen Festakt mit vorausgehender feierlicher Vesper teil, und begrüßten Dr. Michael Menke-Peitzmeyer als neuen Akademiedirektor in Schwerte. Den Festvortrag hielt Dr. Thomas Arnold, Mitarbeiter im Leitungsstab des Sächsischen Staatsministeriums des Inneren und früherer Direktor der Katholischen Akademie Dresden-Meißen.

»Kirche für die Menschen dieser Welt«

»Wir sind Kirche für die Menschen dieser Welt und sollen den christlichen Glauben und die Gesellschaft ins Gespräch bringen«, so fasste am Ende der Feierstunde der neue Akademiedirektor seinen Anspruch zusammen. Dabei sei eine katholische Akademie mehr als nur ein Denkraum und immer auch ein geistlicher Raum, erläuterte Dr. Michael Menke-Peitzmeyer, der zuvor zwölf Jahre Regens des Erzbischöflichen Priesterseminars Paderborn war.

Auf die besondere Bedeutung der Akademie als ein Zwischenraum zwischen Theologie, Pastoral und Gesellschaft hatte Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz zu Beginn in der Vesper hingewiesen. Die Katholische Akademie sei ein Ort, an dem Kirche und Gesellschaft einander zuhörten: »Hören ist eine Grundlage unseres Glaubens und aller Bildung.« Sein Grußwort beim Festakt begann der Erzbischof mit einer Erinnerung an die Ereignisse der Pogromnacht des 9. Novembers 1938: »Es ist notwendig, dass wir wachsam bleiben und mutig einen Schutzwall errichten gegen alte und neue Formen des Antisemitismus.« Die Akademie sei ein Ort, an dem man mit Leidenschaft für die Menschenrechte eintrete.

»Früchte der Freiheit«

An diesen Gedanken knüpfte der Festvortrag von Dr. Thomas Arnold mit dem Titel »Früchte der Freiheit. Christliche Intellektualität in der Pluralität des 21. Jahrhunderts« an. »Wir haben es in der Hand, wie Gesellschaft gestaltet wird,« erläuterte Thomas Arnold und zählte die Freiheitsrechte der Menschen in einer Demokratie auf; eine Freiheit, die zunehmend bedroht sei. Die Katholische Akademie sieht er in diesem Zusammenhang als einen wichtigen Impulsgeber für die Gesellschaft: »Was wird uns als Bundesrepublik Deutschland in Zukunft prägen und einen? Ich wünsche mir, dass dazu von Schwerte Impulse ausgehen.« Es brauche »gute intellektuelle Diskurse, um die Resilienz der Gesellschaft zu stärken«.

Gute Wünsche

Dank für die Übernahme des Amtes und zahlreiche gute Wünsche für die kommende Zusammenarbeit wurde in Grußworten ausgedrückt. Diese sprachen Dr. Bernd Hanswille, Vorsitzender der Akademie-Gesellschaft, Professorin Dr. Stefanie Lieb und Gabriela Kolodziej für die Vertretung der Mitarbeitenden, Niklas Wagner für die Arbeitsgemeinschaft der Katholischen Akademien im deutschsprachigen Raum sowie in der Begrüßung Dr. Ulrich Dickmann, stellvertretender Akademiedirektor.

Für die musikalische Gestaltung des Festaktes sorgten Ulrike Haselhorst (Saxophon) und Alfons Haselhorst (Klavier). Beim anschließenden Imbiss gab es für die Gäste die Gelegenheit zur persönlichen Begrüßung des neuen Akademiedirektors.

Vita Monsignore Dr. Michael Menke-Peitzmeyer

Geboren wurde Michael Menke-Peitzmeyer 1964 in Anröchte (Kreis Soest). Nach dem Abitur 1984 in Erwitte begann er im selben Jahr sein Theologie-Studium an der Theologischen Fakultät Paderborn. Nach zwei Jahren führte er das Studium an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom fort und lebte als Seminarist im dortigen Collegium Germanicum et Hungaricum. 1990 empfing Michael Menke-Peitzmeyer in Rom das Sakrament der Priesterweihe.

Von 1991 bis 1994 arbeitete Menke-Peitzmeyer als Vikar in St. Johannes Baptist in Beverungen. Für sein Promotionsstudium im Fach Dogmatik in Münster wurde Menke-Peitzmeyer von 1994 bis 1999 freigestellt. In diesem Zeitraum engagierte er sich als seelsorgliche Aushilfe in der Gemeinde St. Johannes Baptist in Rheda-Wiedenbrück und später als Subsidiar in St. Konrad in Gütersloh-Spexard.

Im Jahr 2000 erfolgte in Münster die Promotion im Fach Dogmatik mit einer Arbeit über die Offenbarungstheologie von Karl Barth. Bis 2003 war Dr. Michael Menke-Peitzmeyer als Pastor und Pfarradministrator in den Gemeinden St. Marien in Paderborn-Neuenbeken und St. Alexius in Paderborn-Benhausen tätig, außerdem als Dozent für den Theologischen Grundkurs an der Theologischen Fakultät Paderborn.

Der damalige Erzbischof Hans-Josef Becker berief ihn zu Beginn seiner Amtszeit als Paderborner Erzbischof 2003 zu seinem Persönlichen Referenten und Geheimsekretär. Im gleichen Jahr wurde Dr. Menke-Peitzmeyer Domvikar und zudem Subsidiar in der St. Hedwigs-Gemeinde in Paderborn.

Regens seit 2013

Papst Benedikt XVI. ernannte Michael Menke-Peitzmeyer 2005 zum Päpstlichen Ehrenkaplan (Monsignore). 2011 wurde Msgr. Dr. Menke-Peitzmeyer Bischöflicher Beauftragter für die Priesterfortbildung im Erzbistum Paderborn. 2013 übernahm der Geistliche die Leitung des Erzbischöflichen Priesterseminars Paderborn und des Erzbischöflichen Theologenkonviktes Collegium Leoninum. Im Oktober 2013 erfolgte die Ernennung zum Wirklichen Geistlichen Rat. Als Domkapitular wurde er 2014 Mitglied des Paderborner Metropolitankapitels. Außerdem war er weiterhin zuständig für die Fortbildung der Vikare bis zu deren Zweiten Dienstprüfung.

(Text: Michael Bodin, Redakteur Team Presse Dortmund / Erzbistum Paderborn)