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Licht und Transzendenz

Zahlreiche Besucher beim Dreikönigstreffen am 12. Januar 2019 in der Akademie

Die von Techno-Musik geprägte Licht-und-Klang-Installation »silentMOD« im Kölner Dom, ein Impuls »Musik, wozu?« von Dr. Raphael von Hoensbroech, Intendant des Dortmunder Konzerthauses, und ein Blick auf die Ausdrucksformen der Gotik von Prof. Dr. Christoph Stiegemann, Direktor des Diözesanmuseums Paderborn, standen am Samstag auf dem Programm des Dreikönigstreffens in der Katholischen Akademie Schwerte. Kunstinteressierte und Kunstschaffende aus dem Erzbistum Paderborn trafen sich dabei zur traditionellen »Begegnung der Künstler«.

Das Licht als Bild und Symbol für das Leben stand im Mittelpunkt dieses kulturellen Neujahrsempfangs, bei dem Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB die zahlreichen Gäste begrüßte: »Jesus, der von sich selber sagt: ‚Ich bin das Licht der Welt!‘, ruft uns, die wir als Christinnen und Christen seinen Namen tragen, zu: ‚Ihr seid das Licht der Welt!‘«

Prof. Dr. Mattias Sellmann vom Zentrum für angewandte Pastoralforschung (Ruhr-Universität Bochum) stellte das Projekt »silentMOD« vor. Für drei Nächte im August 2016 wurde der Kölner Dom im Rahmen der Computerspiel-Messe gamescom zum Schauplatz einer Installation mit Licht, Lasern, Klang und Geruch mit fast 50.000 Besuchern. »Es gilt, den Reichtum der Vergangenheit fortzuführen in die Ausdrucksformen der Gegenwart«, meint Matthias Sellmann. Dies sei mit »silentMOD« gelungen. Kunst und Religion, erläutert Prof. Sellmann, müssten in großen Erzählungen Zeichen setzen, in denen »Menschen wohnen und sich ausdrücken« könnten.

Es geht um Transzendenzerfahrungen. Das verdeutlichte Intendant Dr. Raphael von Hoensbroech. So sei die Musik etwa von Johann Sebastian Bach ein persönliches Gottesbekenntnis des Komponisten. Wenn Musik mehr sei als gespielte Noten, biete Musik ein Refugium, in dem Menschen Veränderung erfahren könnten. Den Lichteinfall als spirituelle Ausdrucksform von Architektur und Glaskunst der Gotik stellte Prof. Dr. Christoph Stiegemann vor. »Lichtkunst wird erst zum Leben erweckt, wenn das Licht hindurchscheint – transzendiert«, erklärte er.

Das gilt auch für die Arbeiten aus der Werkstatt der Glasmalerei Wilhelm Peters (Paderborn). »Auf der Suche nach dem Licht der Welt« ist dessen Ausstellung von Weihnachtsbildern in Glas und Licht überschrieben, die derzeit in der Katholischen Akademie Schwerte zu sehen ist. In der abschließenden Eucharistiefeier, die Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB gemeinsam mit dem emeritierten Bischof von Rotterdam Adrianus Herman van Luyn SDB feierte, verwies Weihbischof Dominicus auf das allen Weihnachtsgeschichten gemeinsame hoffnungsvolle Bild des geöffneten Himmels und des Lichteinfalls in unsere Welt: »Weil der Himmel über mir offen ist, kann das Kalte, Erstarrte und Verbitterte in mir sich bescheinen lassen vom Lichteinfall aus der Höhe, von der wahren Sonne der Gerechtigkeit - Christus.« (pdp)