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Campus Akademie 2021

Tagebuch

Der erste Tag war Anreisetag. Bevor wir uns zu einer ersten Vorstellungsrunde trafen, hatten wir genug Zeit unsere Zimmer zu beziehen und das Gelände zu erkunden.

In der Gesprächsrunde stellte Prälat Dr. Klasvogt zuerst sich und die Campus Akademie vor. Als es dann zu der Vorstellung jedes Einzelnen kam, offenbarte sich ein Mysterium. Das Mysterium vom An-denken. Dies sollte ein Gegenstand sein, mit dem jeder etwas verbindet und sich der Gruppe vorstellen kann. Der Brief ist jedoch vermeintlich bei niemandem angekommen, weshalb improvisiert werden musste. Die Vorstellungsrunde war jedoch ganz gut und wir haben herausgefunden, dass uns viele gemeinsame Interessen verbinden.

Nach dem Abendessen ging es mit einem Vortrag von Mouaid Alakkad, der aus Syrien stammt, weiter. Er zeigte uns einen selbstgedrehten Film über Rechtsextremismus und Hass gegen Ausländer. In diesem Film ging es um einen jungen Mann, der zu Beginn rechtsextreme Züge hat. Nach weiterem Kontakt mit der Hauptperson, gespielt von Moudi, änderte sich seine Einstellung deutlich. Dieser Film hinterließ bei uns einen positiven Eindruck, wie sich Menschen verändern und Integration funktioniert kann.

Wir gingen in eine angeregte Fragerunde über, in der wir eine interessante neue Perspektive kennenlernten. Wir erfuhren viel über seine Jugend, Flucht und seine ersten fünf Jahren in Deutschland. Hier erfüllt er sich seinen Traum des Maschinenbaustudiums.

Den Abend ließen wir im Garten gemeinsam ausklingen.

 

Recht und Gesetz

Tag 2 der Campus-Akademie

Der Tag hat uns sehr gut gefallen, da durch die Verbindung von Theorie und Praxis ein guter Einblick in verschiedene juristische Berufe gegeben wurde. Am Anfang hatten unsere drei Gäste generell über Gerechtigkeit, Grundrechte und verschiedene Jugendstraftaten geredet, damit wir eine Grundlage für das später geplante Moot Court haben. Besonders die eigenen Erfahrungen aus realen Fällen haben uns sehr fasziniert, zeigten aber auch die Komplexität des Berufes. Als alle Grundlagen erarbeitet waren, wurden uns verschiedene Rollen zugeteilt, sodass die simulierte Gerichtsverhandlung (Moot Court) stattfinden konnte. Spielerisch wurde ein typischer Gerichtsfall über Cybermobbing behandelt. Jeder einzelne war Teil des Prozesses von dem Angeklagten über Zeugen bis zum Richter. Natürlich wurde auch ein Urteil gesprochen, welches durchaus für Überraschungen sorgte.

Der Gerichtsalltag wurde uns so näher gebracht und es wurde uns angeboten, zu schauen, ob dieser Beruf zu und passt oder auch nicht. Am Ende wurden noch zahlreiche Fragen beantwortet und die Gäste interviewt. Mit diesem Interview endete ein langer, aber informativer Tag.

Ivon Primorac, Kim-Sophie Stahlhacke

 

Sich ethisch orientieren

Medizin- und Umweltethik waren die beiden großen Themen am dritten Tag der Campus-Akademie

Mit einem Morgenimpuls über gegenseitigen Respekt als Oberthema sind wir in den Tag gestartet. Nach dem Frühstück hat unsere erste Tagung des Tages über  Medizinethik begonnen. Zunächst wurde uns erklärt, womit sich die Ethik eigentlich befasst. Anschließend kämm der Referent Herr Dr. Horst Luckhaupt. Dies war eine sehr interessante Erfahrung, denn der pensionierte HNO Arzt operierte 40 Jahre lang Tumorpazienten. Er hat uns über verschiedene Momente erzählt, bei denen er an seine Grenzen kam, was medizinisch oder ethisch korrekt sei. Uns ist klar geworden, dass das Leben immer lebenswert ist und der Wille des Patienten wichtiger ist als das Wohl. Danach gab es Mittagessen und eine Pause, um das Gehörte ein wenig sacken zu lassen.

Am Nachmittag wurde dann der Ethik in der Medizin ein anderes, sehr spannendes und aktuelles Thema aufgegriffen. Der Theologe und Biologe Herr Dr. Dr. Oliver Putz hat uns das Gebiet rund um die Umweltethik näher gebracht. Vor Allem ging es darum, dass der Klimawandel und dessen Auswirkungen (Artensterben, Anstieg des Meeresspiegel etc.) sowohl vom Menschen beeinflusst werden, als auch ihn beeinflussen. Das Fazit war trotz vieler Zweifel und weltweiter Schwierigkeiten, dass wir weiterhin Grund zur Hoffnung haben. Zum Einen stützt der Glaube uns und zum Anderen ist jeder Schritt in eine nachhaltigere Welt ein sinnvoller und  hoffnungsspendender. Nach einer Pause gab es dann auch schon Abendessen.

Nach einer kurzen Reflexion des Tages haben uns unsere Betreuende Hendrik und Miriam über die Campus Weggemeinschaft informiert. Nicht nur die Reiseziele uns sozialen Projekte, sondern vordergründig die unzähligen Kontakte, an die man sich wenden, sind die wichtigsten Bausteine der Weggemeinschaft. Es ist toll, dass uns ganz ungezwungen nach der Woche die Möglichkeiten gegeben wird uns wiederzutreffen, eventuell sogar ganz neue Menschen kennenzulernen und uns weiterhin einbringen zu können. Später saßen wir im Clubraum und haben den Abend gemeinsam verbracht.

 

Ausflug nach Xanten

Die Campus Akademie besuchte den Xantener Dom und die Fazenda da Esperanca

Die erste Station war der Xantener Dom, dessen Grundstein 1263 gelegt wurde und dessen Bau knapp 300 Jahre andauerte. Nach einem informativen Vortrag rund um die Geschichte des Doms durften diejenigen, die keinen Schwindel verspüren, auf 22 Meter Höhe auf einen schmalen Gang durch den Dom gehen und diverse Jahrhunderte alte Malereien sowie Skulpturen, die vermutlich zum Schutz der Betenden errichtet wurden, betrachten. Daraufhin wurden wir in die moderne Methode der Überwachung verschiedenster Werte eingeführt. Das heißt, dass wir sehen konnten wie beispielsweise die Temperatur oder der Kohlenstoffdioxidgehalt, welche mithilfe kleinster Sensoren gemessen werden auf dem Bildschirm angezeigt werden.

Anschließend ging es eine enge, scheinbar nie endende, Wendeltreppe in 45 Meter Höhe auf den Turm hinauf. Nach einer Bewunderung des Ausblicks sind wir auf dem Rückweg zu den gewaltigen und wie sich später herausstellte auch äußerst lauten Glocken geführt worden.
Zum Ende der Domführung haben wir an dem sogenannten 5-Minuten-Gebet teilgenommen, bevor wir mit dem Bus zur nächsten Station, der Fazenda da Esperanca, gefahren sind.
Gegen 12:00 Uhr sind wir dann mit dem Bus an der Fazenda angekommen und wurden im Hof-Café willkommen geheißen. Zum Einklang durften wir sowohl mit den Brüdern Hans und Paul Stapel, Luiz Braz als auch mit den Rekuperanten zusammen Mittag essen.

Dem sehr leckeren, von den Rekuperanten vorbereiten, Mittagessen folgte eine Runde zum Kennenlernen. In dieser hatten wir zum einen die Möglichkeit uns vorzustellen und zum anderen die Chance die Erstehungsgeschichte direkt von den Gründern erzählt zu bekommen. Ein großes Highlight dabei war die direkte Nähe zu den Gründern und deren Sichtweise bezüglich der Wichtigkeit von Gottes Wort in Bezug auf eine erfolgreiche Suchttherapie. Diese Erfahrungen konnten wir zum Glück auch direkt miterleben. Die ehemaligen Rekuperanten Florian und Thorsten haben uns ihre Geschickten erzählt und ihr Lebensweg hat uns alle sehr berührt.

Nach der sehr emotionalen Runde konnten wir miteinander bei Kaffee und Kuchen das Erzählte reflektieren und selber nochmal in den Austausch miteinander kommen.

Anschließend wurden wir durch die Fazenda geführt und konnten somit den Alltag der Rekuperanten kennenlernen. Die eigene Kapelle mit anliegendem Friedhof, die Haltung von mehreren Tieren sowie der Eigenanbau von verschiedenstem Gemüse und Obst waren großartige Einblicke in die Lebensweise der Rekuperanten.

Danach begann der Gottesdienst, begleitet durch eine schwungvolle Band, bestehend aus Klavier, Gitarren, Cajón und vier Sängerinnen und Sängern. Besonders die Predigt von Paul Stapel zeigte die Wichtigkeit und Unterstützung der Fazenda da Esperanza und die Anerkennung Gottes zu jedem Einzelnen. Verschiedene lecker schmeckende Suppen schlossen den Tag an der Fazenda ab und der Bus brachte uns in die Akademie zurück. Dort wurde der Abend entspannt zusammen beendet und noch über den Tag reflektiert.Antonius, Tobias und Felix

 16.07.2021

Beruf und Karriere

Der Tagebucheintrag vom 5. Tag der Campusakademie

Am Freitagvormittag haben wir uns mit unserer Zukunftsplanung auseinander gesetzt - was nach dem Abi kommt. Dazu hat uns die Psychologin Dorothea Böhm besucht, die seit vielen Jahren besonders Jugendliche bei ihrem Berufseinstieg unterstützt und berät, indem Sie analysiert für welches Gebiet sich der/diejenige eignet. Ihre Grundsätze hat Herr Springob in »10 Gebote« zum Merken zusammengefasst (siehe Bilder unten).

Auch noch am Abend wurde viel über diese Präsentation gesprochen und es wurde beispielsweise diskutiert, inwiefern man wirklich die berufliche Karriere als Priorität 1 im Leben setzen sollte, wie Frau Böhm es vorgetragen hatte. Insgesamt waren wir aber von ihren Leistungen, ihrer Arbeitsweise und ihrer Art sehr beeindruckt und wollen fast alle ihr Angebot der Potenzialanalyse im Winter wahrnehmen.

Nach dem Mittagessen und der darauffolgenden Pause ging es um 15 Uhr weiter mit dem Thema »Konkurrenz und Fairness in Wirtschaft und Sport« mit den Referenten Vincent Felix Bartscher und seinem Vater Ulrich Bartscher. Diese gaben uns einen spannenden Einblick in die Verbindung von Leistungssport und Unternehmertum.

Die Tagesreflexion und ein Überblick über die nächsten Tage nach dem Abendessen erfolgten in großem Kreis unter freiem Himmel. Wir tauschten uns über unsere Eindrücke der heutigen Referenten aus. Um 20 Uhr erfreuten wir uns an einer Präsentation zum 10-jährigen Jubiläum der Campus-Weggemeinschaft durch Jana-Maria Keine, Lukas Trötzer und Friederike Weber. Den restlichen Abend saßen wir noch nett in einer großen Runde zusammen.

Margarete, Marc, Franziska

 

18.07.2021

Künstlerinnengespräch und COMMUNIO-Preis

Der letzte Tag der Campus-Akademie endete mit der Preisverleihung an Frei Hans Stapel OFM

Auch so eine schöne Woche muss zu Ende gehen und so waren wir schnell am letzten richtigen Tag der Campus- Akademie angekommen. Der Tag startete etwas später als die anderen Tage, es ging nämlich erst um 9 Uhr richtig los (natürlich an einem Sonntag trotz alle dem etwas zu früh für manche von uns.)

Erst haben wir noch einmal einen kleinen Rückblick der Woche gemacht, bevor wir unsere Zertifikate bekommen haben. Um 11 ging es dann weiter mit einem letzten Vortrag, digital.

Die Fotokünstlerin Annalisa Vandelli hat über ihre Fotoreihe ,,In un vortice di polvere“ gesprochen. Da natürlich keiner von uns fließend Italienisch spricht oder auch nur ein Wort versteht, hat Peter Klasvogt übersetzt. Das Beeindruckende an ihrer Fotoreihe ist, dass sie in Krisengebiete oder sog. Entwicklungsländer gefahren ist und dort nicht nur die Armut, Zerstörung und Leid abgelichtet hat. Sie hat auch das Schöne im Hässlichen gesucht und abgelichtet und dort ein besonderes Augenmerk auf die Menschen gelegt. Oft benutzt sie auch eine gewisse Doppeldeutigkeit und es verbirgt sich nicht nur eine Message im Foto. Es ist wie gesagt alles dabei: farbenfrohe Bilder, Bilder mit einer tiefergehenden Message aber auch nur einfach Menschen, die z.B Lächeln und einen mit ihrem Ausdruck, mit ihrer eigenen Schönheit verzaubern. Sie stellt ihre Fotos nicht, sie fängt einfach den Moment ein benutzt auch keinen Zoom.

Am Nachmittag ging es dann mit der Communio – Preisverleihung weiter. Der diesjährige Preisträger war Frei Hans, ein aus Deutschland stammender Franziskaner welcher in Brasilien die erste Fazenda gegründet hat. Am Donnerstag besuchten wir bereits die Fazenda in Mörmter und konnten schon mal einen Einblick in diese Gemeinschaft gewinnen.

Die Verleihung wurde musikalisch von der „Campus-Band“ und der ,,Fazenda-Band“ mitgestaltet.  Ich habe gesanglich die ,,Fazenda-Band“ unterstützt, nachdem ich Donnerstag bereits mit ihnen gesungen hatte. Eine besondere Rednerin war auch Josefa. Sie kommt aus dem Süden Deutschland und war auch auf der Fazenda in der Nähe von Berlin um ihre Abhängigkeit zu überwinden. Wir haben zwar schon Lebensgeschichten von Leuten gehört, welche die Fazenda besucht haben, aber ihre Geschichte hat mich trotzdem natürlich noch mal berührt (und sicherlich nicht nur mich) und nochmal die Bedeutung und die Wichtigkeit des Lebenswerkes von Frei Hans betont.

Zwischen der Verleihung und dem anschließenden Gottesdienst haben wir zusammen mit Dr. Harbecke am Flügel das Franziskus- Lied (von ihm geschrieben) gesungen, wo die anwesenden Alumnis natürlich schnell mit einstimmten.

Den Gottesdienst begleitete wie erwähnt die ,,Fazenda-Band“ + Franz- Bennett am Kachon und ich als Mitsängerin, mit sehr stimmungsvollen Liedern ein tolles Beispiel dafür war das die Reggae Version des altbekannten ,,Heilig, Heilig…“ was auch wirklich etwas Laune in den Saal brachte. Die Messe gehalten hat der Bischof Josef Clemens, welcher bei der Preisverleihung bereits die Laudatio gehalten hatte.

Nachdem die Festlichkeiten durch ein großes Abendessen beendet wurde, haben wir selbst auch noch etwas gefeiert und noch bis spät in die Nacht die Woche gefeiert und uns verabschiedet. Die Details lass ich lieber aus, es war auf jeden Fall ein gelungener Abschluss nach dieser ereignisreichen Woche.